Logistik News KW 30 2022
ESG: Greenwashing wider Willen vermeiden
Laut einem Expertenkommentar von Patrick Klaver von Assent stammen bis zu 98 Prozent des ökologischen Fußabdrucks aus der Lieferkette. Oft fehlen dabei relevante Daten. Greenwashing ist nicht immer gewollt – in vielen Fällen ist es das Resultat von fehlerhaften oder falsch interpretierten Daten aus der Supply Chain. Wie es dazu kommen kann und wie Unternehmen dieser Gefahr vorbeugen können, erklärt Patrick Klaver, Managing Director Europe bei Assent. Der kanadische IT-Anbieter ist auf das Nachhaltigkeitsmanagement in Lieferketten spezialisiert. Im Folgenden gibt Klaver seiner Einschätzung: „Die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten wächst und verleitet immer mehr Unternehmen zu extensiver ESG-Kommunikation. Doch stellt sich hier im Zug externer Recherchen heraus, dass die getroffenen Aussagen nicht der Realität entsprechen, drohen Greenwashing-Vorwürfe und damit ein gewaltiger langfristiger Verlust von Reputation und Vertrauen auf Kundenseite. Bevor Unternehmen sich mit Nachhaltigkeit schmücken oder ESG-Reports veröffentlichen, sollten sie für eine fundierte Basis transparenter und zuverlässiger Daten sorgen.“
Greenwashing in der Lieferkette führt zu Dominoeffekten
„Greenwashing ist oft nicht das Resultat einer absichtlichen Täuschung. Häufig liegt das Problem darin, dass Daten aus der Lieferkette nicht vorliegen, fehlerhaft oder falsch interpretiert sind. Je nach Industrie stammen laut UN bis zu 98 Prozent des ökologischen Fußabdrucks nicht aus der eigenen Produktion, sondern aus der Lieferkette. Betreibt ein Zulieferer wissentlich oder unwissentlich Greenwashing, führt dies zu einem Dominoeffekt, der die ESG-Ziele aller nachfolgenden Unternehmen in der Supply Chain in Gefahr bringt.“
Quelle: https://logistik-heute.de/
Materialengpässe halten an – Ifo erwartet „keine deutliche Erholung“
Berlin: Die Beschaffung von Rohstoffen und Vorprodukten bleibt für die deutsche Industrie auch in der zweiten Jahreshälfte ein großes Problem. Im Juli klagten 73,3 Prozent der befragten Firmen über entsprechende Engpässe, wie das Münchner Ifo-Institut am Montag zu seiner monatlichen Umfrage mitteilte.
Im Juni waren es mit 74,1 Prozent noch etwas mehr. „Neben der grundsätzlichen Knappheit bei elektronischen Komponenten tragen weiterhin auch Probleme in der weltweiten Logistik, insbesondere im Schiffsverkehr, zu den Beschaffungsproblemen bei“, sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe.
In den Kernbranchen der deutschen Industrie bleibt die Situation demnach kritisch. In der Elektroindustrie, dem Maschinenbau und in der Automobilbranche berichteten weiterhin rund 90 Prozent der Unternehmen, dass sie nicht alle Materialien und Vorprodukte bekommen. „Für die nächsten Monate gibt es keine Anzeichen einer deutlichen Erholung bei der Beschaffung wichtiger Werkstoffe“, sagte Wohlrabe voraus.
Quelle: https://www.handelsblatt.com/
Güterverkehr: Dekra und Hylane starten Wasserstoff-Lkw-Mietflotte
Dekra betreut die nach Eigenangaben erste kommerziell betriebene Vermietflotte von Wasserstoff-Nutzfahrzeugen in Deutschland: Die Sachverständigenorganisation hat laut einer Pressemitteilung vom 27. Juli eine Partnerschaft mit dem Start-up Hylane geschlossen. Die Tochter des Versicherers DEVK ist auf die Bereitstellung umfassender Wasserstofflösungen im Logistiksektor spezialisiert. Die Flotte umfasst Dekra zufolge zunächst 44 Lkw unterschiedlicher Hersteller und wird an Kunden mit verschiedenen Einsatzprofilen in ganz Deutschland vermietet.
„Wir freuen uns, dass Dekra bei diesem spannenden Vorhaben zum einen seine technische Expertise einbringen und gleichzeitig weitere Erfahrungen mit unterschiedlichen Ansätzen der Brennstoffzellen-Technologie sammeln kann“, so Guido Kutschera, Vorsitzender der Geschäftsführung der Dekra Automobil GmbH und Leiter der Dekra Region Deutschland.
Dekra-Mitarbeiter sollen die Fahrzeuge jeweils vor Ort in den Einsatzregionen der Mietkunden mit den jeweils anfallenden Expertendienstleistungen begleiten – und zwar über den gesamten Lebenszyklus, von der Auslieferung bis zur künftigen Ausmusterung.
Quelle: https://logistik-heute.de/
Amerika ist nun der größte Flüssiggas-Exporteur der Welt
Die Vereinigten Staaten sind nach eigener Darstellung inzwischen zum weltgrößten Exporteur von Flüssigerdgas (LNG) geworden. Die amerikanische Behörde Energy Information Administration (EIA) beruft sich auf Daten der Nichtregierungsorganisation Cedigaz. Demnach stiegen die amerikanischen Flüssiggasausfuhren in der ersten Jahreshälfte um zwölf Prozent auf durchschnittlich 11,2 Milliarden Kubikfuß pro Tag (bcfd) im Vergleich zur zweiten Jahreshälfte 2021. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres gingen etwa 71 Prozent dieser Exporte an die EU und Großbritannien.
Die Bedeutung der Vereinigten Staaten dürfte indes noch weiter zunehmen. Als Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine versuchen vor allem die Mitgliedsländer der EU, ihre Gas- und Öleinkäufe aus Russland zu verringern oder ganz einzustellen. Stattdessen wollen sie verstärkt auf andere Energieträger setzen. Als eine wichtige Alternative gilt derzeit Flüssiggas. Deutschland beabsichtigt nicht nur, die Einfuhr weiter zu erhöhen, sondern auch mehrere Terminals zu bauen, über die das Gas angelandet und dann verteilt werden kann.
Zudem reduziert der Kreml mittlerweile auch seinerseits die Gaslieferungen an Deutschland. Der staatliche Rohstoffkonzern Gazprom wird nach eigenen Angaben ab Mittwoch nur noch 20 Prozent der möglichen Menge durch die Leitung Nord Stream 1 nach Deutschland liefern.
Quelle: https://www.faz.net/
Nachhaltigkeit: Lufthansa Cargo setzt auf „Haihaut“ und SAF
Die Fracht-Airline hat sein Nachhaltigkeitsupdate für 2022 vorgestellt. CO2-Neutralität soll künftig vor allem über fünf Handlungsfeldern erreicht werden.
Auf einer „Sustainability Confercence“ hat Lufthansa Cargo am 14. Juli am Frankfurter Flughafen bisherige Maßnahmen und Projekte in Sachen CO2-Neutralität präsentiert. Als Keynote Speaker waren neben Dorothea von Boxberg (CEO der Lufthansa Cargo), Dr. Sabine Mauderer (Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank), Marc Buckley (Environmentalist, Ecological Economist, UN Advocate and Advisor) sowie Matthias Kopp (Director Sustainable Finance, WWF Germany) geladen, wie das Unternehmen mitteilte.
Lufthansa Cargo will als Teil der Lufthansa Group auf ein messbares unternehmerisches Nachhaltigkeitsengagement auf Basis von Science Based Targets (wissenschaftsbasierte Reduktionsziele von Treibhausgasemissionen) setzen: Bis 2030 wird für die Lufthansa Group eine Halbierung der Netto-CO₂-Emissionen im Vergleich zu 2019 sowie eine neutrale CO₂-Bilanz bis 2050 angestrebt.
Eigenes Emissionsziel für Frachtfluglinie
Mit dem Ziel diese Netto-Ziele weiter zu konkretisieren und das Zielsystem um reine Reduktionsziele zu erweitern, hat sich die Lufthansa Group 2021 der sogenannten „Science Based Target Initiative“ (SBTi) angeschlossen, um ihren CO₂-Reduktionspfad mit dem Pariser Klimaabkommen der Vereinten Nationen in Einklang zu bringen. Auf Basis wissenschaftlicher Berechnungen werden nach Unternehmensangaben CO₂-Emissionen mit Hilfe von Flottenerneuerung und -optimierung, verbesserter operativer Effizienz sowie dem Einsatz von nachhaltigen Flugkraftstoffen kontinuierlich reduziert. Die offizielle Validierung dieser Ziele stehe unmittelbar bevor, heißt es. Für Frachter werde es ein spezielles Sub-Ziel geben.
Quelle: https://logistik-heute.de/
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