Logistik News KW 34 2022
Hapag-Lloyd-Chef sieht Normalisierung der Lieferketten
HAMBURG (dpa-AFX) – Der Chef der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd, Rolf Habben Jansen, sieht klare Anzeichen für eine Normalisierung der angespannten Lieferketten. „Vor sechs Monaten war jedes unserer Schiffe drei- oder vierfach überbucht, jetzt sind die Schiffe vielleicht noch zu 20 Prozent überbucht. Das ist ein wesentlicher Indikator“, sagte Habben Jansen der „Welt am Sonntag“. Auch die Rücklaufzeiten für Leercontainer seien gesunken. Und die Lage in den Häfen habe sich ebenfalls weiter entspannt, von der Westküste der USA über Asien bis nach Südamerika. Die weltweit fünftgrößte Linienreederei mit mehr als 250 Schiffen und 3,1 Millionen Containern hat ihren Gewinn im vergangenen Jahr im Vergleich zum ersten Corona-Jahr 2020 fast verzehnfacht. Hapag-Lloyd wies einen Nettogewinn von rund neun Milliarden Euro aus, zahlte wegen der pauschalen Besteuerung der Schifffahrt mit der sogenannten Tonnagesteuer aber nur rund 61 Millionen Euro Steuern. „In der aktuellen Phase ist der Steuersatz der Tonnagesteuer natürlich sehr niedrig, das muss man fairerweise sagen“, räumte Habben Jansen ein. Doch das werde nicht so bleiben. Außerdem erinnerte er daran, dass die Branche vor einem Jahrzehnt – auch damals mit der Tonnagesteuer – noch 20 bis 30 Prozent ihres Nettogewinns an Steuern gezahlt habe.
Quelle: https://www.boerse-online.de/
City-Logistik: Erster europäischer Drohnen-Testflug mit Gewebe
Das belgische Krankenhaus Netwerk Antwerpen (ZNA) und die GZA-Krankenhäuser testen als erste Krankenhäuser in Europa den Transport von menschlichem Gewebe per Drohne zwischen zwei Standorten, über der Stadt und außerhalb der Piloten-Sicht. Wie das belgische Krankenhaus Netwerk Antwerpen mitteilt, wurde der Flug durch die Drohnenfluggesellschaft Helicus organisiert und durchgeführt. Dieser Betreiber in Antwerpen sei der erste in Europa, der die Betriebserlaubnis habe, Flüge über einer Stadt und außerhalb des Sichtfelds des Piloten gemäß der geltenden EU-Gesetzgebung durchzuführen. Dazu werde ein eigenes Command and Control Center und eine Drohne des belgischen Herstellers Sabca genutzt.
Els van Doesburg, Vorsitzender von Krankenhaus Netwerk Antwerpen:
„Ende Juni haben wir bekannt gegeben, dass das Krankenhaus Netwerk Antwerpen und die GZA Krankenhäuser fusionieren wollen. Mit diesem Flug zeigen wir unseren gemeinsamen Willen, zum Wohle unserer Patienten innovativ zu sein. Noch mehr als in anderen Branchen sind pünktliche Lieferungen für ein Krankenhaus von entscheidender Bedeutung.“
In der Luft gebe es keine Staus, so van Doesburg, das gewährleiste eine zuverlässige Flugdauer. Bei einem reibungslosen Ablauf benötige ein Auto für den Probentransport über die 13 Kilometer Strecke bis zum Zentrallabor 21 Minuten. Ein großer Teil der Strecke gehe dabei über den stausensiblen Antwerpener Ring, der die Dauer des Transports auch stark verlängern kann. Eine Drohne brauche hingegen immer 10 Minuten.
Quelle: https://logistra.de/
Logistikverband fordert Hilfe für das Transportgewerbe
Kurz vor Ende des sogenannten Tankrabatts am 31. August hat sich der Bundesverband Logistik & Verkehr (BLV-pro) mit einer Stellungnahme zur aktuellen Lage in der Transportbranche geäußert. BVL-pro befürchtet neben einer Gaskrise auch Kostensprünge beim Treibstoff in den kommenden Wochen und Monaten. Vor dem Hintergrund dieser Probleme fordert der Verband einen besseren Schutz kleiner und mittelständischer Transportunternehmen.
„Auch in der Transportbranche gewinnen die Großen und verlieren die Kleinen“, heißt es in der Stellungnahme. Gründe hierfür seien die seit Jahrzehnten fortschreitende Globalisierung und Marktliberalisierung sowie die Coronapandemie und nun die insbesondere in Deutschland erfolgte Teuerung der Energiepreise. Die hohen Energiepreise und auch sonstige Kosten würden es den kleinen Unternehmen laut des Verbandes in Deutschland unmöglich machen, mit dem internationalen Wettbewerb mitzuhalten. Es gehe nun darum, eine Preisexplosion zu verhindern.
Um kleine und mittelständische Transportunternehmen vor der Insolvenz zu bewahren, hat der BVL-pro zwei konkrete politische Maßnahmen vorgeschlagen:
Die Preisdeckelung des Diesels bei zwei Euro oder einen verbindlichen Dieselfloater
Gesetzlich festgelegte kürzere Zahlungsziele, die die Unternehmen vor der „Willkür mancher Auftraggeber schützen“ sollen
„You`ll never walk alone“, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz vor einigen Monaten. Dieses Versprechen endet aus Sicht des BLV-pro e.V. aber am 1. September 2022 – ab dann ist jeder auf sich selbst gestellt, meint Konstatin Popov, 1. Vorsitzender des BLV-pro e.V..
Der BLV-pro ist ein Zusammenschluss von kleinen und mittelständischen Unternehmen und Berufskraftfahrern aus dem Güterkraftverkehrsbereich. Nach eigenen Angaben setzt sich der Verband für faire Wettbewerbsbedingungen innerhalb der Transport- und Logistikbranche ein.
Quelle: https://www.dvz.de/
„Google Maps der Logistik“ – dieses Gerät soll das Lieferketten-Problem lösen
Die Pandemie hat gezeigt, wie verwundbar die globale Logistik ist. Als erste Großreederei stattet deshalb nun Hapag-Lloyd ihre Container mit einer Technik aus, die jede Box weltweit auffindbar macht. Das kostet 100 Euro pro Gerät. Ein anderes Unternehmen zahlt das Zehnfache.
Stefan Kalmund ist auf die Minute pünktlich zum Gespräch in der Münchener Innenstadt, bestellt Kaffee und Wasser und legt einen kleinen Kasten auf den Tisch. „Dieser Apparat sitzt wie ein Mobilfunkgerät für Logistikdaten auf Containern“, sagt der 50-Jährige.
Der Chef der Technikfirma Nexxiot will mit Millionen Exemplaren davon das „Google Maps der Logistik“ aufbauen, wie er erklärt. Zu jedem Zeitpunkt und an jedem Ort der Welt soll damit jede einzelne Stahlbox auffindbar gemacht werden.
Kalmund kommt gerade vom Frühsport und erzählt seine Geschichte im Tempo des Dauerläufers. Auf den ersten Eindruck wirken Plan und Ankündigung so großspurig, wie es für einen US-Tech-Unternehmer typisch wäre. Doch Wirtschaftsinformatiker Kalmund, ein Münchener, leitet ein bis dato weithin unbekanntes Unternehmen.
Quelle: https://www.welt.de/
Grüner Wasserstoff: Deutschland und Kanada planen transatlantische Lieferkette
Während die Regierungen der beiden Länder ein Deutsch-Kanadisches Wasserstoffabkommen unterzeichnen, geben Eon und Uniper langfristige Exportpläne bekannt. Deutschland und Kanada wollen künftig eng bei der Erzeugung und dem Transport von Grünem Wasserstoff zusammenarbeiten: Am 23. August unterzeichneten Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und der kanadische Energieminister Jonathan Wilkinson in Stephenville in der Provinz Neufundland und Labrador ein Deutsch-Kanadisches Wasserstoffabkommen. Das Abkommen, das im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau geschlossen wurde, sieht unter anderem den Aufbau einer transatlantischen Lieferkette für grünen Wasserstoff vor. Ab 2025 sollen erste Lieferungen von Kanada nach Deutschland erfolgen.
Leuchtturmprojekt und einheitliche Standards schaffen
Kanada plant dafür der Absichtserklärung zufolge, Milliardensummen in die Entwicklung von Technologie und Infrastruktur zu investieren, während die Bundesregierung potenzielle Importeure beim Aufbau eines Transportkorridors unterstützen will. Einheitliche Standards sollen geschaffen und die transatlantische Zusammenarbeit zwischen den Häfen in beiden Ländern gefördert werden. Geplant ist zudem die Einrichtung einer Taskforce mit Industrievertretern auf beiden Seiten, um „Leuchtturmprojekte gemeinsam voranzutreiben“, wie es in der Pressemitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums heißt.
Quelle: https://logistik-heute.de/
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