Logistik News KW 41 2022
Nachhaltigkeit: Logistik hat hohe Bedeutung für die Kreislaufwirtschaft
Arvato Supply Chain Solutions zeigt in einem aktuellen Whitepaper, welchen Herausforderungen sich Logistikdienstleister für eine gelingende Circular Economy stellen müssen.
Der Logistik kommt beim Aufbau und der erfolgreichen Umsetzung eines Kreislaufwirtschaftssystems eine tragende Rolle zu. Das stellt Arvato Supply Chain Solutions nach Eigenangaben in seinem aktuellen Whitepaper „Circular Economy in Logistics“ fest.
Sammeln und sortieren
Wie das Unternehmen mit Sitz in Gütersloh mitteilte, können Logistikdienstleister ihr Supply Chain-Netzwerk strategisch so nutzen und gestalten, dass die Verlängerung des Lebenszyklus und das Produktrecycling durch Reverse Logistics unterstützt werden. Das Produktdesign hinsichtlich der Reparatur-Möglichkeiten, Wiederverwendung und Recyclingfähigkeit müssten darüber hinaus sehr früh in der Lieferkette berücksichtigt werden. Das bedeute nicht nur, Materialien zu sammeln und zu transportieren. Hinzu kämen wertschöpfende Tätigkeiten wie Reparatur, Aufarbeitung, Recycling und die Weiterverteilung. Darüber hinaus können Logistiker die Transparenz erhöhen, Rücksendungen vereinfachen und konsolidieren sowie Sekundärrohstoffe vorsortieren, womit sie zu einem Wegbereiter für die Rückgabe- und Reverse Logistics werden, heißt es in dem Whitepaper.
Um die Rolle des Logistikdienstleisters in der Kreislaufwirtschaft genau zu definieren, wurden im Rahmen des Whitepapers Arvato-Kunden zu diesem Thema befragt. Das Ergebnis zeige, dass Unternehmen mit ihren Kunden und Lieferanten entlang der Wertschöpfungskette zusammenarbeiten müssen. Darüber hinaus erfordere die Kreislaufwirtschaft eine langfristige Zusammenarbeit, und Logistikdienstleister müssten auf diesem Weg beratend und unterstützend tätig sein. Ebenso müssen Logistikanbieter in Technologien wie On-Demand-Verpackungen investieren, die dazu beitragen können, Abfall zu vermeiden oder zu reduzieren. Dabei sollten alle verwendeten Materialien recycelbar und wiederverwendbar sein. Mittelfristig werde erwartet, dass Logistikanbieter ihre Kunden bei der Wiederaufbereitung und -verwendung unterstützen, da sie bereits über die erforderlichen Netzwerke für die Rückgabe und den Versand von Produkten verfügen. Langfristig sollten sie auch in der Lage sein, Produkte zu reparieren und aufzuarbeiten. Da dies derzeit jedoch noch nicht gängige Praxis ist, müssen Logistikanbieter Arvato zufolge hier noch das geforderte Expertenwissen aufbauen, die Organisation der Wertschöpfungsketten grundlegend überdenken sowie Lieferanten und Kunden proaktiv in diese Gespräche einbeziehen.
Quelle: https://logistik-heute.de/
Logistik-IT: Körber will Partner-Ökosystem aufbauen
Der Hamburger Technologiekonzern Körber will die Verfügbarkeit seiner Logistiksoftwarelösungen durch sein neues Partnerschaftsmodell „EVOLVE“ erhöhen. Das gab das Unternehmen am 13. Oktober bekannt. Das Programm hat sich auf die Fahnen geschrieben, einen maßgeschneiderten Ansatz zu verfolgen, über den angesehene Akteure des gesamten Wirtschaftsfelds Logistik verstärkt adressiert, befähigt und unterstützt werden sollen.
EVOLVE baue auf bestehenden Kooperationen auf und richtet sich an kleine und wachsende Partner ebenso wie an globale Systemintegratoren und Beratungsunternehmen, heißt es in einer Pressemitteilung. Diese könnten über Körbers „One Platform“-Konzept und ein breites Spektrum an Technologien wie Warehouse Management, Steuerung, Order Management, Voice, Simulation und Robotik Mehrwerte generieren. Das Programm verfügt Körber zufolge über verschiedene Stufen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Mit EVOLVE unterstreiche man die Bedeutung eines kooperativen Ansatzes, der deutlich stärker auf individuelle Bedürfnisse und Maßnahmen ausgerichtet sei, heißt es.
„Körber ist schon heute für tausende von Unternehmen weltweit ein vertrauenswürdiger Partner im Bereich der Supply Chain Software“, so Chad Collins, CEO Software des Körber-Geschäftsfelds Supply Chain. „Unser Partnerprogramm EVOLVE ist ein weiterer wichtiger Schritt, um noch mehr Unternehmen den Zugang zu unserem unvergleichbaren Lösungsangebot zu ermöglichen. Gemeinsam versetzen wir überall auf der Welt Unternehmen in die Lage, die Komplexitäten der Logistik zu bewältigen.“
Rene Hermes, Executive VP und CMO Software im Körber-Geschäftsfeld Supply Chain, ergänzt:
„Ein gesundes Partner-Ökosystem befähigt Unternehmen auf außerordentliche Weise beim Ausbau jener Fähigkeiten, die in der Logistik unabdingbar geworden sind – sowohl heute, als auch hinsichtlich der Anforderungen von morgen. Ein wachsendes Partnernetzwerk trägt den zunehmenden Herausforderungen unserer Branche Rechnung, insbesondere in den Bereichen Digitalisierung, Anlagenoptimierung und Mitarbeiterengagement.“
Quelle: https://logistik-heute.de/
Pilotprojekt: Hamburg wird erste Test-Stadt für autonome Lkw
Vor dem Hintergrund des gravierenden Fahrermangels und steigender Warenströme erhält das Konzept autonomes Fahren neuen Aufwind. Die Europäische Kommission hat es sich zum Ziel gesetzt, die Forschung im Bereich autonome Lkw-Verkehre zu fördern und entsprechende Pilotprojekte im operativen Bereich finanziell zu unterstützen. Darunter befindet sich auch das MODI-Projekt, in dem ein Konsortium aus 29 Partnern die Umsetzung von Lösungen für autonome Straßenverkehre erprobt. Mit einem Zuschuss von 23 Millionen Euro wird das Projekt zu über 80 Prozent durch die EU gefördert. Die Mittel werden aus dem Rahmenprogramm Horizont Europa, Europas größtem Finanzierungsprogramm für die Forschung, zur Verfügung gestellt.
Vier Jahre Testdauer
Der Testlauf in Hamburg ist dabei Schauplatz der ersten Anwendung eines intelligenten Lkw in einer städtischen Umgebung. Das Forschungsprogramm und die Erprobung sollen vier Jahre dauern. Dann soll die technische Infrastruktur für die Kommunikation zwischen den Fahrzeugen als auch die Kommunikation zwischen der Straßeninfrastruktur und dem Fahrzeug fertig sein.
Der federführende Partner des Konsortiums, das das Projekt vorschlägt, ist ITS Norway – ein staatliches Unternehmen, das sich mit der Digitalisierung der norwegischen Verkehrsnetze befasst. Neben Forschungsinstituten und Universitäten unterstützen das Projekt auch private Unternehmen. Das sind:
das erst vor kurzem den deutschen Schwerlastlogistiker Universal Transport übernommen hat (wir berichteten).
Im Rahmen des MODI-Projekts werden in den vier Jahren Lösungen und Potenziale der höchsten Automatisierungsstufe getestet, ohne dass sich ein Fahrer während der Fahrt im Fahrzeug befindet. Weitere Tests werden auf dem Autobahnkorridor von Rotterdam in den Niederlanden nach Moss in Norwegen durchgeführt, wobei vier Landesgrenzen überquert werden und der Terminalbetrieb in vier verschiedenen nordeuropäischen Häfen unterstützt wird.
Transportketten verbessern
Der automatisierte Verkehr soll einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der europäischen Logistik- und Transportketten leisten. Vorrangiges Ziel ist es, dem Fahrermangel und knappen Transportkapazitäten in Europa zu begegnen. Es gehe dabei nicht darum, den Verkehr vollständig zu automatisieren, sondern darum, die Arbeit der Fahrer zu vereinfachen und sich auf die Arbeitsplätze zu konzentrieren, an denen der Mehrwert der erbrachten Verkehrsleistung am größten ist.
Quelle: https://transport-online.de/
Neue Wege in der Drohnenlogistik
Das auf Langstreckeneinsätze von Drohnen spezialisierte Unternehmen Beagle Systems präsentiert auf der Intergeo 2022 vom 18. Bis 20. Oktober in Essen das bundesweit erste Netzwerk von Langstreckendrohnen und zugehörigen Ladestationen. Der Hamburger UAS-Spezialist (UAS = Unmanned Aerial Vehicle) hat bereits an drei Orten in Deutschland einen selbst entwickelten Hangar eingerichtet, auf dem unbemannte Systeme landen, aufgeladen werden und für den nächsten Einsatz bereitstehen.
Ziel ist der Aufbau von insgesamt 20 Stationen, die es dann ermöglichen, jeden beliebigen Punkt in Deutschland innerhalb von einer Stunde per Drohne zu erreichen. Der Einsatz unbemannter Systeme wird damit für gewerbliche Kunden viel schneller und einfacher: Die UAS werden von der Hamburger Beagle-Systems-Zentrale aus gesteuert und vom nächstgelegenen Hangar direkt zum Kunden geflogen.
Wir verkürzen den oft langwierigen Vorlauf für Drohneneinsätze drastisch und ermöglichen Flüge auf Abruf. (Geschäftsführer Oliver Lichtenstein)
Der erste Hangar wurde Ende 2021 im niedersächsischen Hanstedt in der Lüneburger Heide errichtet. Mittlerweile sind Ladestationen auch in Gerolstein (Eifel) und mobil als Anhänger zur bedarfsorientierten Disposition eingerichtet. Von dort aus werden die unbemannten Systeme von Beagle Systems bereits regelmäßig zum Einsatz gebracht.
Personalkosten entfallen vor Ort
Das Besondere: Ein Drohnenflug wird komplett von Hamburg aus gesteuert, Personaleinsatz vor Ort ist somit nicht mehr nötig. Damit entfallen Personalkosten sowie Zeitaufwand für An- und Abfahrt. Unternehmen, die Drohnen einsetzen wollen, benötigen keine eigenen Fluggenehmigungen oder Investitionen in Geräte. Beagle Systems führt auf diesem Weg Drohnenflüge deutlich günstiger durch als andere Anbieter.
Der Hangar
Der selbst entwickelte Hangar ist 2,5 x 3,5 m groß. Er dient Drohnen als Start- und Landeplatz sowie für das Aufladen. Die Drohne fliegt nach einem Einsatz wieder zurück auf den Hangar und bleibt dort bis zum nächsten Auftrag. Beagle Systems ist das bundesweit erste Unternehmen, das ein entsprechendes Hangarnetzwerk aufbaut.
Unser Ziel ist es, so schnell wie möglich flächendeckend in ganz Deutschland Drohnen vor Ort zu haben. Eine EU-weite Expansion ist dann der nächste Schritt. (COO Mitja Wittersheim)
Über Beagle Systems
Beagle Systems ist ein „Drone as a Service“-Anbieter und spezialisiert auf Langstreckenflüge mit unbemannten Flugsystemen. Die Drohnen sind derzeit bereits im Einsatz für die Inspektion und Überwachung großer Infrastrukturanlagen wie beispielsweise Stromnetze.
Quelle: https://transport-online.de/
Nachhaltigkeit: Transgourmet startet Projekt „Grüne Logistik“
Der Lebensmittelgroßhändler reduziert seine Nachlieferungen, stellt auf alternative Antriebsformen um und fördert Klimaschutzprojekte, um sukzessive eine klimaneutrale Belieferung zu erreichen.
Der Lebensmittelgroßhändler Transgourmet will sukzessive einen klimaneutralen Transport bei der Belieferung von Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung einführen. Sein Projekt „Grüne Logistik bei der Kundenbelieferung“ ist zum 1. Oktober gestartet, ließ der Vollversorgerspezialist am 10. Oktober verlauten.
Transgourmet optimiert im ersten Schritt seine Logistikdienstleistungen, um Nachlieferungen zu reduzieren und bei teilnehmenden Kunden Lieferstopps einzusparen. Zudem wird für jeden Kunden, der bereit ist, auf ein paar Stopps zu verzichten, ein Baum gepflanzt. Um den ökologischen Fußabdruck bei den weiter stattfindenden Touren möglichst klein zu halten, stellt das Unternehmen seinen Fuhrpark im zweiten Schritt sukzessive auf alternative Antriebsformen wie biogasbetriebene Lkw um. Geplant ist der Einsatz von etwa 360 solcher Fahrzeuge bis zum Jahr 2030. Auch den Einsatz von anderen alternativen Antrieben wie zum Beispiel Elektroantrieben prüft Transgourmet.
Die verbleibende Menge an CO2 kompensiert das Unternehmen im dritten Schritt mit der Förderung von ausgesuchten Klimaschutzprojekten in Kooperation mit Myclimate. Ob energiesparende Solarkocher auf Madagaskar, die Versorgung ärmerer Haushalte und Institutionen in Uganda mit sauberem Trinkwasser oder das Kompostieren von Abfall in Indonesien – diese Projekte sind nach Angaben von Transgourmet Gold-Standard-zertifiziert und sollen dafür sorgen, dass Treibhausgasemissionen in der angestrebten Höhe reduziert werden. Auch werde darauf geachtet, dass diese Projekte gut für die lokale Umwelt und die sozialen Belange der Bevölkerung sind.
Quelle: https://logistik-heute.de/
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