Frachtkosten 2020 – Ein kurzer Ausblick
Das Jahr 2020 steht kurz vor der Tür. Nutzen Sie die Gunst der Stunde: Dank sinkender Nachfragen und steigender Kapazitäten bieten sich in einigen Bereichen Möglichkeiten für Kosteneinsparungen.
** Update **
LKW – Frachtraten sinken zu Jahresbeginn
Die Transportpreise im europäischen Straßenverkehr entwickeln sich zu Jahresbeginn wie erwartet nach unten. Das geht aus den Zahlen des Transport Market Monitor (TMM) hervor.
Die Frachtraten sind im Januar 2020 deutlich gesunken. Von 108,5 (Dezember 2019) Indexpunkten auf 103,7. Dies ist ein preislicher Rückgang von 4,4 Prozent zum Jahreswechsel.
Ein Grund für den Transportpreisrückgang ist die schwächere Nachfrage auf dem Frachtmarkt zu Beginn eines Jahres. Auch dies lässt sich aus den Zahlen des TMM ablesen und ist zu Jahresbeginn durchaus üblich. Allerdings lässt aus den Zahlen auch eine grundsätzliche Preisreduzierung von 2,1 % verglichen mit Januar 2019 ablesen.
Unser Fazit: Die Tendenz sinkender Preise im Bereich Stückgut, LTL und FTL Europa bestätigt sich zu Jahresbeginn.
** Ende Update **
Herbstgipfel der Wirtschaftsweisen – Prognose für Industrie und Handel
Jeden Herbst treffen sich die Logistikweisen zum Herbstgipfel in der es um die Entwicklung des Wirtschaftsbereichs Logistik im nächsten Jahr geht.
Im Jahr 2020 werden aufgrund der konjunkturell angespannten Lage wenig Impulse für reales Wachstum erwartet. Nominal geht man von einem Wachstum des Wirtschaftsbereichs Logistik in Höhe von 2,2 Prozent aus. Ein reales Wachstum ist von 0,4 Prozent in 2020 zu erwarten.
Insgesamt stagnieren die Mengen nächstes Jahr. Die Wirtschaft wirkt sich differenziert auf die Logistik aus. Die Automobil- und Chemieindustrie erwarten weiterhin stagnierende bis abnehmende Mengen. Die Segmente Bau und Konsumgüter bleiben tendenziell wachsende Sektoren. Es ist jedoch kein kein weiterer Einbruch der Automobilindustrie wie in 2019 abzusehen.
Der Außenhandel bleibt unverändert wichtig. Grenzüberschreitend werden steigende Mengen prognostiziert; insbesondere die Relationen für Osteuropa. Dieser Effekt ist nicht nur mit wachsenden Volkswirtschaften zu erklären, sondern auch indirekt mit dem Brexit. Güterströme werden entsprechend verlagert.
Apropos Brexit: Es wir nur noch ein marginaler Effekt auf die Gesamtbilanz 2020 erwartet. Die Logistikweisen gehen davon aus, dass durch den Handelskonflikt zwischen China und den USA die Handelsströme zwischen der EU und China tendenziell zunehmen werden.
Unser Fazit: In einigen Bereichen wie z.B. Stückgut ergeben sich durch schwächelnde Wirtschaftszweige und mehr verfügbaren Laderaum Optionen für sinkende Transportkosten für Verlader.
KEP – Preissteigerung in 2020
Im Paketbereich kann die Prognose recht kurzgehalten werden: Preissteigerung auch in 2020. Die Deutsche Post DHL erhöht die Preise für Geschäftskunden mit individuell vereinbarten Konditionen im Jahr 2020 deutlich. Die Preisanpassungen betreffen überwiegend den DHL Paketversand.
Mitte des Jahres haben bereits DPD und GLS mit steigenden Kosten auf sich aufmerksam gemacht. Mit diesen Maßnahmen reagieren die Unternehmen nach eigenen Angaben auf erheblich gestiegene Transport- und Personalkosten. Zusätzlich wollen die KEP-Dienstleister die zusätzlichen Einnahmen in den Ausbau ihrer Netzwerke investieren. Damit will man der Zunahme der Paketzahlen auch zukünftig gerecht werden.
Unser Fazit: Wie in den letzten Jahren auch, müssen Verlader kreativ werden um Einsparungen im Bereich KEP zu realisieren.
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Seefracht – IMO 2020 und ihre Auswirkungen
Am 1. Januar tritt die neue IMO (International Maritime Organisation) Regelung in Kraft. Es wird mit Spannung erwartet wie stark sich die Preiserhöhung final darstellt. Die IMO soll dafür sorgen, dass der Schwefelausstoß kommerzieller Schiffe global von 3,5 Prozent auf 0,5 Prozent gesenkt wird. Die Reeder kalkulieren mit zusätzlichen Kosten von rund 2,5 Milliarden Doller in 2020 für Treibstoff.
Was haben Verlader nun konkret zu erwarten?
Im FCL-Bereich erwartet man Mehrkosten für 20‘ und 40‘ Container von 200 bis 500 USD pro TEU, je nach Fahrtgebiet und im Bereich Break-Bulk rechnet man mit einer Erhöhung von 30 – 35 %.
Unser Fazit: Abwarten und Tee trinken. Lassen Sie als Verlader erst einmal das erste Quartal ins Land ziehen und bewerten Sie dann die Marktlage. Vermeiden Sie Ausschreibungen zu Beginn des Jahres.
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