Logistik News KW 44 2022
Grüne Logistik: Auf dem Weg zum neuen Industriestandard
Logistiker in der Chemie- und Pharmaindustrie stehen mehr denn je unter Druck: Zum einen erschweren die Störungen in den Lieferketten, die Energiekrise und der Ukraine-Krieg die täglichen Abläufe im operativen Geschäft. Doch auch im strategischen Bereich warten Herausforderungen, insbesondere die Nachhaltigkeit betreffend.
Zu den neuen Herausforderungen gehören zum einen das Lieferketten-Sorgfaltspflichtengesetz (LKSG), zum anderen der CO₂-Fußabdruck und die Notwendigkeit, klimaneutral zu transportieren und zu lagern, denn die Klimakrise muss jetzt mit allen Mitteln gelöst werden. Wie es um die Nachhaltigkeit in der Logistik steht, dafür war der Deutsche Logistik-Kongress (DLK) vom 19. bis 21. Oktober 2022 in Berlin ein guter Gradmesser. Der wichtigste Logistik-Branchentreff machte Mut, denn er zeigte, dass vieles in Bewegung ist: von der Legislative über technischen Innovationen bis zu konkreten Projekten, welche die Nachhaltigkeit voranbringen. Die Botschaft war: die grüne Logistik ist keine Zukunftsmusik, sondern der neue Industrie-Standard von morgen.
Logistik zukunftssicher machen
Auf der zentralen Pressekonferenz des Deutschen Logistik Kongresses gab der Kongressausrichter, die Bundesvereinigung Logistik (BVL), aktuelle Zahlen bekannt, die unterstreichen, welchen Stellenwert die Logistik hat.
Pünktlich zum Deutschen Logistik-Kongress hat die Arbeitsgruppe für Supply Chain Services des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS wieder ein Update zu den Top 100 der Logistik veröffentlicht. Danach ist die deutsche Logistikwirtschaft 2021 um 5,0 % auf 294 Mrd. EUR gewachsen (nach +2,5 % in 2019 und -1,8 % in 2020). Mit 3,36 Mio. Erwerbstätigen im Wirtschaftsbereich waren über 100.000 Personen mehr mit operativen und administrativen Logistikaufgaben beschäftigt als im Vorjahr.
Aufgrund dieser herausragenden wirtschaftlichen Stellung der Logistik sind die Akteure mehr denn je gefordert, die Logistik zukunftssicher zu machen. Der Vorstandsvorsitzende der BVL, Thomas Wimmer, erklärt: „So, wie es vor den derzeitigen Störungen in den Lieferketten war, wird es nicht mehr werden. Wenn wir die derzeitigen Krisen bewältigt haben, werden andere in den Vordergrund treten und neue Herausforderungen bringen. Resilientere Lieferketten erfordern in vielen Prozessen radikales Umdenken – nicht zuletzt vom bisherigen Primat der Kosten hin zu den neuen Prioritäten Verlässlichkeit und Nachhaltigkeit.“
Ein zentraler Baustein ist die Nachhaltigkeit der Logistikprozesse in der ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimension. In der modernen Definition der Nachhaltigkeit sind dabei alle drei Einzelaspekte gleichwertig und müssen in entsprechenden Strategien berücksichtigt werden.
Soziale Nachhaltigkeit: Lieferkettengesetz im Fokus
Was den sozialen Aspekt der Nachhaltigkeit betrifft, gab einer der zentralen Slots des BVL-Kongresses einen guten Einblick: Unter dem Motto „Gute Lieferketten – (wie) hilft die Gesetzgebung zu den Lieferkettensorgfaltspflichten?“ tauschten sich Rechts- und Sustainability-Experten zum komplexen Thema aus, moderiert vom Evertracker-CEO Marc Schmitt.
Im ersten Statement umriss Andrea Goeman, VP Global Sustainability bei DB Schenker, die Ziele des Lieferkettengesetzes, insbesondere „die Menschenrechte entlang der Lieferkette zu stärken“ und hierfür „Risikomechanismen inklusive Meldestrukturen zu implementieren“. Das Gesetz sei „eine Chance, Menschenrechte und Arbeitsbedingungen zu verbessern“ – und das weltweit, denn die Lieferketten seien global.
Rechtanwalt Lothar Harings von der Kanzlei Graf von Westphalen betonte, dass es dabei um „materielle Schutzgüter“ wie Menschenrechte, Umweltschutz und das Diskriminierungsverbot gehe. „Risikoanalyse ist das Herzstück des LKSG“, so der Rechtsexperte, der an betroffene Unternehmen appellierte, die Dokumentationspflichten sehr ernst zu nehmen, denn die staatlichen Prüfungen durch das zuständige Bundesamt BAFA seien auch Jahre später noch möglich.
Jochen Baier, Senior Legal Counsel beim Edeka Verband empfahl betroffenen Unternehmen, sich insbesondere auf allgemein bekannte Risiken in den Lieferketten zu konzentrieren und nannte als Beispiel den Kaffee- oder Kakaoanbau in der Lebensmittelindustrie. Auch die ökologische Nachhaltigkeit spiele hier hinein, auch wenn das LKSG dies noch nicht ausreichend widerspiegele – darin war sich die Runde einig.
Andrea Goemann von DB Schenker erläuterte, dass Kunden bereits aktiv nachhaltige Transporte nachfragen, jedoch oft Kostenparität zu herkömmlichen Transportern forderten. Dies sei noch nicht möglich, weshalb den Kunden die Kenntnisse über die Mehrkosten der Nachhaltigkeit unbedingt vermittelt werden müssten.
Ökologie und Ökonomie bei Reduktion von Emissionen in Einklang bringen
Der ökologisch-ökonomische Aspekt betrifft vor allem die Minimierung der Treibhausgase innerhalb der Lieferketten, besonders beim Transport, aber auch bei der Lagerung – Stichwort CO₂-Footprint. Der gewerbliche Güterverkehr steht als Hauptemittent von CO₂ im Fokus. Hier bieten mittlerweile alle namhaften Lkw-Hersteller Lastwagen mit Elektroantrieb an, die serienreif sind oder auch schon in Serie produziert werden. Deutsche OEM haben in diesem Jahr sogar die ersten Modelle von batterieelektrischen Lkw für den Fernverkehr vorgestellt.
Daimler stellte den E-Actros LongHaul vor – mit einer elektrischen Reichweite von 500 km. MAN geht noch einen Schritt weiter und spricht von „Tagesreichweiten“ von 600 bis 800 km, unter der Voraussetzung eines Zwischenladevorganges. Beide Hersteller unterstützen heute schon das sogenannte Megawatt-Laden mit dem neuen Schnellade-Standard MCS (Megawatt-Charging-System). Mit maximal 3,75 MW an einer DC-Schnellade-Säule sei damit ein Aufladen bis 80% in bestenfalls 45 Minuten möglich – das entspricht exakt der gesetzlichen Pause eines Fernverkehrsfahrers.
Wasserstoff-Lkw jetzt schon verfügbar
Doch auch Wasserstoff-Lkw sind mittlerweile verfügbar, so der Hyundai Excient oder in Entwicklung – Daimler präsentierte in diesem Herbst seinen GenH2-Truck auf Basis von Flüssig-Wasserstoff.
Die eigentliche Herausforderung sind jedoch nicht die Fahrzeuge, sondern die Infrastruktur und die Einbettung der alternativen Antriebe in Business Cases, die eine mit der Diesel-Welt wettbewerbsfähige Gesamtkostenrechnung ermöglichen. Um diese so genannte Total Cost of Ownership (TCO) langfristig zu vergleichbaren Konditionen zu erreichen, sind heute noch Fördergelder notwendig, die es auch gibt: Das Programm „Klimaschonende Nutzfahrzeuge“ (KSNI) der Bundesregierung fördert aktuell 80% des Mehrpreises in den Anschaffungskosten von E- und Wasserstoff-Lkw im Vergleich zu Diesel-Lkw.
Alternativ zum Kauf ermöglichen Firmen wie Colonia – einer der Austeller auf dem BVL-Kongress – die Langzeitmiete von Lkw mit alternativen Antrieben. Was die Betriebskosten betrifft, sind Logistiker gut beraten, möglichst in eigene Infrastruktur zu investieren, um Energieautarkie und somit mehr Kostenkontrolle zu haben. Elektro-Schnelladesäulen für Lkw oder Kompakt-Elektrolyseure für Wasserstoff sind heute schon Stand der Technik – mit angeschlossenen Energiespeichern sowie Tank- und Ladeparks.
Es lohnt sich für Unternehmen, in Firmen-Konsortien in Gewerbegebieten zusammenzuarbeiten und z.B. über Fotovoltaik Grünen Strom oder Grünen Wasserstoff in „Shared Services“ gemeinsam zu produzieren, zu konsumieren und sogar an Dritte zu vermarkten. Mit diesen lokal produzierten und konsumierten Erneuerbaren Energiequellen lässt sich die ökologische Nachhaltigkeit im Transport und perspektivisch auch im Warehousing langfristig gut abbilden.
Quelle: https://www.chemanager-online.com/
Krisenmanagement: Automatisierte Kommunikation für den Notfall
„FACT24“, die SaaS-Lösung des Münchener Logistik-IT-Anbieters F24, hat sich auf die Fahnen geschrieben, Unternehmen bei der Bewältigung akuter Krisensituationen zu unterstützen: Sie besteht Anbieterangaben zufolge aus der Anwendung „FACT24 ENS“ zur Alarmierung, unterstützt durch die Anwendung „FACT24 CIM“ zur Abbildung des proaktiven und vollumfassenden Krisenmanagements. Im Rahmen einer jüngsten Produktneuerung erhält demnach die Anwendung für Alarmierung mit „FACT24 ENS+“ erweiterte Alarmierungsfunktionen, darunter eine dezidierte Schutzlösung für Alleinarbeiter auf Grundlage der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV).
„Mitarbeitende sind die wichtigste Ressource für jedes Unternehmen. Mit der Erweiterung unserer Alarmierungsfunktionen auf FACT24 ENS+ unterstützen wir Arbeitgeber jetzt noch besser dabei, im akuten Krisenfall Leben zu retten und Werte zu schützen“, so Benjamin Jansen, Vice President Sales ENS/CM bei F24.
Ersthelfer per Knopfdruck ins Bild setzen
FACT24 ENS+ sei als Allround-Lösung für automatisierte Kommunikation im Ernstfall konzipiert, heißt es vonseiten des Anbieters. Unternehmen könnten so in akuten Krisensituationen schnell, effizient, zuverlässig und sicher kommunizieren. Dabei deckt FACT24 ENS+ unterschiedliche Funktionen ab: Neben der klassischen Alarmierung von Krisenteams, Einsatzkräften oder Mitarbeitern beinhaltet das Leistungsportfolio laut F24 Funktionen zur Lösung spezifischer Alarmierungssituationen, unter anderem zur Sicherung von Alleinarbeitsplätzen oder im Arbeitsschutz. Bei einem Arbeitsunfall kann dem Anbieter zufolge zum Beispiel jeder Mitarbeiter eines Unternehmens über einen einfachen Knopfdruck den Ersthelfenden vor Ort kontaktieren und zugleich sämtliche benötigten Informationen automatisiert übermitteln.
Zudem entlaste die Software die zuständigen Safety- und Krisenmanager durch digitale und automatisierte Notfallpläne bei kritischen Entscheidungen, beispielsweise bei der Auswahl und Priorisierung des zu benachrichtigenden Personenkreises, so der IT-Anbieter. FACT24 ermögliche es, Kontaktinformationen stets einfach aktuell zu halten und macht Entscheidern im Ernstfall jederzeit erkenntlich, wo sich welche Mitarbeitenden befinden und wer bereits in Sicherheit ist.
Quelle: https://logistik-heute.de/
Autonomer Güterverkehr: Einride präsentiert Ladelösung
Das schwedische Frachttechnologieunternehmen Einride hat am 2. November anlässlich seines November Release Events die neuesten Produktangebote und Fähigkeiten seines Ökosystems für die Transportbranche vorgestellt – darunter Einride Stations, ein autonomes Transportfahrzeug der nächsten Generation und eine erweiterte Anwendungsmöglichkeit für Einride Saga. Die weltweit gestreamte Veranstaltung visualisierte einer Pressemitteilung zufolge das Einride-Ökosystem, indem sie die neuesten globalen operativen Einsatzgebiete des Unternehmens in vier „Grids“ genannten Rastern vorstellte.
„Wir können eine wirklich nachhaltige, resiliente Zukunft schaffen, wenn wir den Transport nicht mehr nur als einen isolierten Sektor von A nach B betrachten. Die Transportbranche neu zu denken, bedeutet, über das gesamte Ökosystem nachzudenken, was von Beginn an die Idee von Einride war“, sagte Robert Falck, Gründer und CEO von Einride.
Erweiterung der Mobilitätslösungen für den Frachtverkehr
Einride Stations dienen dem Anbieter zufolge als Rückgrat der von Einride anvisierten Frachtmobilitätsnetze und ermöglichen ein einfaches und zuverlässiges Aufladen von Elektro-Lkws, indem sie an strategischen, einfach für Flotten zugänglichen Standorten entlang der Route platziert werden. Ausgewählte Einride Stations sollen auch über ein „Operations Center“ verfügen, um den zuverlässigen Flottenbetrieb zu gewährleisten, sowie über Lounges, in denen sich Fahrer entspannen und regenerieren können.
Weiterführende Inhalte
Nutzfahrzeuge: Einride und Maersk kooperieren für Elektrifizierung
Die ersten Einride Stations sollen an verschiedenen Punkten in Schweden eröffnet werden, während die erste Einride Station in den USA in der Nähe des Hafens von Los Angeles errichtet werden soll. Der Baubeginn ist laut Firmenangaben für 2023 geplant, sodass erste Flotten bereits im nächsten Jahr unterstützt werden können. Die Station stelle eine wichtige Voraussetzung für den Einsatz von Einride Trucks in Kundenflotten dar, heißt es. Da sie bis zu 200 Fahrzeuge versorgen könne, werde sie auch für künftige Einride Einsätze und Flotten anderer Hersteller verfügbar sein.
Quelle: https://logistik-heute.de/
Klimaschutz: Otto präsentiert neue Nachhaltigkeitsstrategie
Der Hamburger Otto-Konzern hat am 3. November seine neue Nachhaltigkeitsstrategie vorgestellt. Wie das Unternehmen im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt gab, liegt dabei der Fokus auf Ressourcenschutz, kreislauffähigen Lösungen, weniger Verpackungsmüll sowie der Reduktion von Emissionen.
„Otto setzt sich mit der neuen Nachhaltigkeitsstrategie ambitionierte Ziele zum Schutz von Ressourcen. Als größter deutscher Onlineshop mit über elf Millionen Kunden tragen wir somit aktiv dazu bei, den ökologischen Fußabdrucks des Onlinehandels weiter zu reduzieren. Nachhaltigkeit ist für mich kein nettes Extra – sie ist das Fundament unseres Handels“, Marc Opelt, Vorsitzender des Otto-Bereichsvorstands.
Die neue OTTO-Nachhaltigkeitsstrategie umfasst sechs Handlungsfelder:
Klimaschutz
Verpackungen
Kreislaufwirtschaft
Materialien & Produkte
Compliance & Policies
Lieferkette
Referenz Galerie
Leserfavoriten im Oktober 2022: Von digitaler Lieferschein bis Container-HRL
In allen Handlungsfeldern setzt sich Otto eigenen Aussagen zufolge ehrgeizige Ziele: So sollen etwa bis 2025 alle von Otto genutzten Versandverpackungen recycelt, biologisch abbaubar oder mehrwegfähig sein. Sämtliche Eigen- und Lizenzmarken stelle der Konzern im selben Zeitraum vollständig auf nachhaltige Produkte um. Außerdem würden die Standards für den Otto-Marktplatz deutlich erhöht: So seien die Marktplatzpartner künftig verpflichtet, soziale und ökologische Kennzahlen offenzulegen, etwa zu CO2-Emissionen und Verpackungsmüll.
Nachhaltigste Plattform in Deutschland
Trotz strenger Regeln solle die Anzahl nachhaltiger Artikel auf otto.de konsequent anwachsen, auf über eine Million bis 2025. Stand heute wäre Otto nach Eigenangaben die Plattform mit dem größten nachhaltigen Sortiment Deutschlands. Aktuell seien auf otto.de rund 500.000 als nachhaltig gekennzeichnete Artikel verfügbar, die beispielsweise FSC- oder Blauer-Engel-zertifiziert sind.
Langlebigkeit von Produkten forcieren
Für eine längere Lebenszeit von Artikeln und Rohstoffen setzt der Anbieter verstärkt auf kreislauffähige Lösungen, etwa Reparaturservices und zirkulär gestaltete Textilien. Eine erste zirkuläre Modekollektion war im vergangenen Frühjahr gestartet, 2023 kommt eine Nachfolgekollektion.
Weiterführende Inhalte
Verpackung: Neuer KI-Anwendungshub für nachhaltige Kunststoffverpackungen startet
Auch im Verpackungswesen erprobe das Unternehmen bereits kreislauffähige Lösungen: So beginne im November 2022 ein Test mit vollständig biologisch abbaubaren Versandtüten, die Otto mit dem Hamburger Start-up Traceless in zweijähriger Forschungsarbeit entwickelt habe. Darüber hinaus arbeite der Versandhändler an der Optimierung seiner Standardverpackungen. Gemeinsam mit dem Jungunternehmen Wildplastic habe man eine Versandtüte auf dem Markt gebracht, die aus in der Umwelt gesammelten Kunststoffabfällen besteht, die recycelt wurden. Perspektivisch soll die Lösung künftig 50 Prozent des Versandtütenvolumens im Unternehmen ausmachen. Die anderen 50 Prozent möchte der Konzern mit Polybags bestreiten, die zu mindestens 80 Prozent aus Post Consumer Material bestehen. Bei Versandkartons setzt Otto auf recycelte Materialien, die das FSC-Siegel tragen.
Grüne IT-Prozesse
Um CO2-Emissionen weiter zu senken, folge das Unternehmen dem Dreiklang: Vermeiden, Reduzieren und übergangsweise Kompensieren. Das gelte für den Versandprozess ebenso wie für die IT, wo Otto den Ressourcenverbrauch von Daten weiter senken will – etwa mithilfe von Green-Coding-Initiativen und KI-Modellen, die deutlich weniger Daten und somit weniger Energie benötigen. Bis Mitte 2023 richtet Otto seine Klimaziele zudem auf wissenschaftlich basierte „Science Based Targets“ aus.
Emissionsfreie Zustellung
Auch in Sachen Zustellung wolle der Konzern noch umweltfreundlicher werden. So sei geplant, dass die Otto-Tochter Hermes ab Ende 2023 in Hamburg emissionsfrei Pakete zum Kunden liefert. Besonderes Augenmerk lege man in Sachen vermeiden und reduzieren außerdem auf das Thema Retouren. Um weniger Rücksendungen zu generieren setzt Otto nach eigenen Angaben vor allem auf detaillierte Informationen zu den einzelnen Produkten sowie den Dialog mit den Kunden.
„Gerade im Bereich Fashion, wo die Rücksendequote relativ hoch ist, weisen wir Kunden vor dem Kauf explizit darauf hin, dass ein einzelner Artikel nicht in drei verschiedenen Größen bestellt werden muss. Sollte mal etwas nicht passen, ist eine Retoure natürlich unumgänglich und überhaupt kein Problem“, erläuterte Opelt in der Pressekonferenz.
Quelle: https://logistik-heute.de/
Cybersecurity: Logistik fährt IT-Sicherheit hoch
Der Digitalverband Bitkom hat in einer repräsentativen Umfrage mehr als 400 deutsche Logistikunternehmen aus dem Wirtschaftszweig Verkehr und Lagerei zu ihren IT-Aktivitäten befragt. Das besagt eine Pressemitteilung vom 19. Oktober. Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine werden demnach in der Logistik zusätzliche Maßnahmen zum Schutz gegen Cyberkriminelle ergriffen: Jedes zweite Logistikunternehmen in Deutschland (51 Prozent) hat der Erhebung zufolge aus diesem Anlass seine IT-Sicherheitsmaßnahmen verschärft. Das Management der IT-Sicherheit wird laut Bitkom in den meisten Unternehmen entsprechend hoch angesiedelt: In fast neun von zehn Unternehmen (88 Prozent) ist der Bereich IT-Sicherheit auf Vorstands- beziehungsweise Geschäftsführungsebene verankert. Acht von zehn (80 Prozent) geben an, hohe IT-Sicherheitsstandards zu pflegen, und sieben von zehn (69 Prozent) schulen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter regelmäßig zu diesem Thema. 63 Prozent führen regelmäßige Sicherheitsaudits durch.
„Logistikunternehmen werden vermehrt zum Ziel von Cyberangriffen. Die Unternehmen ziehen ihre Sicherheitsmaßnahmen hoch – und das ist richtig so“, erklärt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Die größte Schwachstelle ist der Mensch. Beschäftigte müssen entsprechend regelmäßig für Sicherheitsrisiken sensibilisiert werden, und sie brauchen Instrumente, um sich und ihr Unternehmen schützen zu können.“
Generell stellt die IT- und Datensicherheit sieben von zehn Logistikunternehmen (70 Prozent) bei der Digitalisierung vor Probleme.
Fachkräftemangel bremst die Digitalisierung
Allerdings bremst Bitkom zufolge der Mangel an Fachkräften diese Bemühungen um mehr Cybersicherheit wie auch die Digitalisierung der Logistik insgesamt. So sehen neun von zehn Logistikunternehmen in Deutschland (89 Prozent) den Fachkräftemangel beziehungsweise Mangel an Know-how als größtes Hemmnis beim Einsatz digitaler Anwendungen in der Logistik. In drei von fünf Unternehmen (62 Prozent) fehlen derzeit IT-Fachkräfte und 87 Prozent beklagen einen Mangel an Digitalkompetenz in der Belegschaft.
„Die Digitalisierung ist zukunftsentscheidend für eine Branche, die uns alle mit den wichtigsten Dingen im Alltag versorgt“, so Rohleder. „Damit digitale Technologien schneller und umfassender zum Einsatz kommen können, braucht es eine systematische Stärkung und gezielte Investitionen in digitales Know-how.“
Quelle: https://logistik-heute.de/
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