Logistik News KW 42 2022
Energieeffiziente Roboter
Yaskawa-Roboter mit Bremsenergie-Rückspeisung:
Yaskawa bietet eine technische Lösung zur Rückspeisung von Roboter-Bremsenergie in das Stromnetz – serienmäßig und ohne zusätzliche Hardware. Alle größeren Motoman-Roboter der Baureihen ab ca. 50 Kilogramm Traglast und mit der aktuellen YRC1000-Robotersteuerung sind in der Lage, kinetische Energie aus Ab- und Seitwärtsbewegungen direkt in 400 Volt Wechselstrom bei 50 Hertz umzuwandeln und ins Netz zurückzuspeisen. Der Energiebedarf des Roboters reduziert sich damit je nach Bewegungsmuster deutlich.
Voraussetzung für diese Energierückspeisung ist die Standard-Robotersteuerung YRC1000 in Verbindung mit den größeren Robotern ab ca. 50 Kilogramm Traglast.
Industrieroboter führen bei ihren sehr vielfältigen Aufgaben – wie Handling, Palettieren, Fügen oder Bearbeiten – auch viele Abwärts- oder Seitwärtsbewegungen aus, bei denen die Servomotoren Energie abbauen und potentiell Strom erzeugen können. Bisher, bei älteren oder anderen Robotermodellen auf dem Markt, wird die dadurch entstehende Energie steuerungstechnisch durch elektrische Widerstände in Abwärme umgewandelt und ungenutzt an die Umgebung abgegeben.
Bei der Yaskawa-Lösung wird die elektrische Energie auch ohne zusätzliche Hardware ins Betreiber-Netz rückgespeist und weitergenutzt. Wie hoch die Einsparung dabei im Einzelnen ist, hängt laut Yaskawa im Wesentlichen von der Aufgabe und dem individuellen Bewegungsmuster des Roboters ab. Einsparungen liegen nach Angaben von Yaskawa im Bereich von 8 Prozent bis zu 25 Prozent. Das kann durchaus jährlichen Einspeisungen von rund 2.800 Kilowattstunden, 1.600 Kilogramm CO2 und 1.200 Euro pro Jahr führen.
Weitere Effizienzpotenziale erschließen die Motoman Roboter durch ihre schlanke und kompakte Bauform mit geringen bewegten Massen sowie durch das schnelle Einfallen von Bremsen bei Bewegungspausen, um die aktive Positionsregelung bei Nichtgebrauch abzuschalten. Intelligente Betriebskonzepte des Betreibers, die beispielsweise auch die automatische Abschaltung der Roboter in planbaren Pausen vorsehen, tragen zusätzlich zur Energieeinsparung bei.
Wasserstoff: Die bevorzugte Antriebstechnologie
Die Bundesvereinigung Logistik (BVL) hat in einer gemeinsamen Befragung mit der DHL und dem Technologieunternehmen Here unter 100 Unternehmen aus Industrie, Handel und Logistikdienstleistung ermittelt, welche Maßnahmen zur Reduzierung von CO2 im Fokus stehen und welche Rolle Antriebstechnologien dabei spielen. Die Bewertungsskala reichte dabei von 1 (sehr geringe Nutzung) bis 7 (sehr intensive Nutzung).
Nutzung von Diesel geht zurück
Nach den bevorzugten Antriebstechnologien der kommenden Jahre für ihre Lkw-Flotten befragt, präferierten die meisten die meisten Unternehmen Wasserstoff (5,09), gefolgt von Elektromobilität (4,77) und dem herkömmlichen Dieselantrieb (4,40). Erst danach folgen LNG oder CNG (3,82 und 3,09). Einig sind sich die Befragten, dass die Nutzung von Dieselantrieben strak zurück gehen wird. Eine Umstellung scheitert aber derzeit vor allem noch an der Verfügbarkeit sowohl der alternativen Antriebe als auch Lade- und Tankpunkte, heißt es vonseiten der BVL.
Lediglich 35 Prozent der Befragten haben bereits einen Zeitpunkt definiert, zu dem sie in ihrem Flotteneinsatz klimaneutral sein wollen. Dabei fällt der Studie zufolge auf, dass die Logistikdienstleister hier ambitionierter sind als Industrie und Handel. Während letztere im Schnitt bis 2035 klimaneutral sein wollen, möchten das die Logistikdienstleister bereits bis 2033 schaffen. Nur rund 40 Prozent der Befragten geben an, dass ihr Unternehmen schon einmal eine CO2-Bilanz erstellt hat. Weitere 30 Prozent bereiten dies gerade vor, 13 Prozent planen das in der Zukunft.
Nicht alles ist beeinflussbar
In der Studie werde auch deutlich, dass die Unternehmen den CO2-Ausstoß ihrer Transporte nur zu einem Teil direkt beeinflussen können. Die Industrieunternehmen haben nur 26 Prozent der insgesamt befrachteten Flotte in eigener Hand. Selbst bei den Logistikdienstleistern betrage der Anteil nur 47 Prozent, im Handel liege er mit 53 Prozent am höchsten.
„Bei der Befragung hat sich gezeigt, dass bezüglich der Flotten noch erhebliche Anstrengungen nötig sind, um die Klimaneutralität zu erreichen. Aktuell können die Unternehmen aber mangels Verfügbarkeit alternativer Antriebe noch gar nicht so schnell vorangehen, wie sie vielleicht möchten. Die Aussagen zu den wichtigsten Kriterien bei der Auftragsvergabe sind im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeitsdebatte allerdings ernüchternd“, so Martin Schwemmer, Geschäftsführer der BVL, bei der Vorstellung der Studie im Rahmen des Deutschen Logistik-Kongress 2022. „Sind in Zeiten fragiler Lieferketten die Aspekte ‚Verfügbarkeit‘, ‚Qualität‘ und ‚Flexibilität‘ nachvollziehbar auf den vorderen Plätzen, so wird das Ranking auch jetzt immer noch vom Kriterium ‚Preis‘ angeführt. Nachhaltigkeit und Emissionen werden zwar als verhältnismäßig wichtig betrachtet, liegen diese bei den Kriterien für eine Auftragsvergabe dennoch auf den letzten Plätzen.“
Quelle: https://transport-online.de/
Grüner Wasserstoff hilft Klima
Wasserstoff ist wichtig, um die Klimaziele zu erreichen. Drei Projekte helfen dabei, die nachhaltige Energie marktfähig zu machen.
Will Deutschland seine Klimaschutzziele erreichen, braucht es grünen Wasserstoff. Denn mit Wasserstoff lassen sich die größten Treibhausgas-Verursacher klimafreundlich betreiben – wie zum Beispiel in der Chemie- und Stahlindustrie – oder Treibstoff für LKWs, Schiffe und Flugzeuge herstellen oder ersetzen. Grüner Wasserstoff wird CO2-frei produziert, denn bei der Elektrolyse, die Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt, wird ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien eingesetzt. Noch ist das Verfahren allerdings teuer.
In drei Leitprojekten der Nationale Wasserstoffstrategie der Bundesregierung entwickeln Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam Lösungen, um die klimafreundliche Energiequelle marktfähig zu machen und ihre industrielle Produktion, den Transport und die Nutzbarkeit zu ermöglichen. Hier erfahrt ihr, welche Projekte das sind und was sie erreichen wollen.
Voraussetzungen schaffen: H2Giga
H2Giga will die serienmäßige Herstellung von Elektrolyseuren unterstützen. Sie werden benötigt, um mit Hilfe elektrischen Stromes eine chemische Reaktion, die Elektrolyse, herbeizuführen. Zwar gibt es bereits leistungsfähige Elektrolyseure, die allerdings größtenteils in Handarbeit hergestellt werden. Damit effiziente, langlebige, robuste, günstige und skalierbare Elektrolyseure in Zukunft seriell hergestellt werden können, arbeiten Elektrolyseur-Hersteller, Zulieferer aus verschiedenen Technologiebereichen sowie Forschungseinrichtungen und Universitäten gemeinsam am Projekt H2Giga.
Grünen Wasserstoff aus dem Meer: H2Mare
H2Mare will grünen Wasserstoff direkt auf hoher See produzieren, denn hier herrschen die besten Bedingungen, um klimafreundlich Strom zu erzeugen. Dabei liefern Offshore-Windparks grüne Energie ganz ohne aufwändige Netzbindung: Der Wasser-Elektrolyseur wird direkt in die Windkraftanlage integriert und senkt damit die Infrastrukturkosten ganz erheblich.
Transport ermöglichen: TransHyDE
TransHyDE will eine Wasserstoff-Transport-Infrastruktur entwickeln, denn nur selten wird der Energieträger dort genutzt, wo er hergestellt wird. Nur ein Teil des grünen Wasserstoffs wird in Zukunft in Deutschland selbst produziert werden, der deutlich größere Teil muss aus wind- und sonnenreichen Regionen importiert werden. Daher braucht es Infrastrukturen für kurze, mittlere und lange Strecken. TransHyDE wird in Demonstrationsprojekte verschiedene Transport-Technologie testen und analysieren, wie sie künftig in großem Rahmen umgesetzt werden können.
Quelle: https://www.deutschland.de/
Elektromobilität: Trucksters plant E-Lkw für die lange Distanz
Das spanische Start-up für Straßentransport Trucksters hat jüngst angekündigt, mit Beginn des kommenden Jahres elektrische Lkw auf seinen Korridoren einsetzen und bis Ende 2023 eine erste Fernstrecke ausschließlich mit E-Fahrzeugen bedienen zu wollen.
Die geringere Ladekapazität von Batterien, die Langsamkeit des Ladevorgangs und fehlende Ladestationen, machten es bisher unmöglich, E-Lkw auf langen Strecken einzusetzen, so Trucksters. Aufgrund seines KI- und Big-Data-basierten Relaissystems, bei dem die Lkw auf einer Fernstrecke jeweils immer nur Teilabschnitte fahren, könne Trucksters diese Hindernisse umgehen. Mit Beginn des kommenden Jahres will der Anbieter bereits erste Elektro-Lkw in Betrieb nehmen, deren Anzahl sich im Laufe des Jahres erhöhen soll.
KI für direkte Emissionsminderung
Victor Ortega, Leiter des Nachhaltigkeitsteams bei Trucksters, erklärt:
„Wir arbeiten daran, CO2-Emissionen direkt zu vermeiden, anstatt sie auszugleichen. Unser globales Ziel als Unternehmen ist, das aktuelle System des Langstreckentransports zu verändern. Mithilfe unseres Relaissystems möchten wir es humaner und nachhaltiger gestalten. Deshalb werden wir den Einsatz von Elektro-Trucks auf eigene Initiative beschleunigen.“
Trucksters konnte bereits mithilfe des Relaissystems und seiner Korridore, die durch mehrere europäische Länder führen, die Zahl der leeren Lkw im Vergleich zum Branchendurchschnitt nach eigenen Angaben um 50 Prozent reduzieren. Eine der Herausforderungen für das Unternehmen bestehe nun darin, den Übergang zu einem emissionsfreien Fernverkehrsmodell auf der Straße zu beschleunigen. Trucksters arbeite derzeit daran, die Infrastruktur für seine zukünftigen E-Lkw einzurichten und stehe in intensiven Verhandlungen mit Elektrifizierungsherstellern.
Verbesserte Bedingungen von Lkw-Fahrern
Das Trucksters-Team arbeite daran, die Bedingungen von Lkw-Fahrern auf Langstrecken zu verbessern. Dank Big Data und künstlicher Intelligenz müssen die Fahrer nur noch Abschnitte einer Strecke fahren, statt ganze Routen. Der Transportalgorithmus von Trucksters berechnet den optimalen Umschlagplatz, an dem die Ladung von einem anderen Fahrer abgeholt werden kann, der die Ware dann zum nächsten Umschlagplatz oder an den Zielort bringt. Trucksters hat darüber hinaus seit Kurzem eine eigene Abteilung, die sich um das Wohlergehen der Fahrer kümmert.
Quelle: https://logistik-heute.de/
In der Logistik werden die Cybersecurity-Maßnahmen verschärft
Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine werden in der Logistik zusätzliche Maßnahmen zum Schutz gegen Cyberkriminelle ergriffen: Jedes zweite Logistikunternehmen in Deutschland (51 Prozent) hat aus diesem Anlass seine IT-Sicherheitsmaßnahmen verschärft.
Das Management der IT-Sicherheit wird in den meisten Unternehmen entsprechend hoch angesiedelt: In fast neun von zehn Unternehmen (88 Prozent) ist der Bereich IT-Sicherheit auf Vorstands- bzw. Geschäftsführungsebene verankert. Acht von zehn (80 Prozent) geben an, hohe IT-Sicherheitsstandards zu pflegen, und sieben von zehn (69 Prozent) schulen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter regelmäßig zu diesem Thema. 63 Prozent führen regelmäßige Sicherheitsaudits durch. Das zeigt eine repräsentative Befragung von mehr als 400 Logistikunternehmen in Deutschland, die vom Digitalverband Bitkom in Auftrag gegeben wurde. „Logistikunternehmen werden vermehrt zum Ziel von Cyberangriffen. Die Unternehmen ziehen ihre Sicherheitsmaßnahmen hoch – und das ist richtig so“, erklärt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Die größte Schwachstelle ist der Mensch. Beschäftigte müssen entsprechend regelmäßig für Sicherheitsrisiken sensibilisiert werden, und sie brauchen Instrumente, um sich und ihr Unternehmen schützen zu können.“ Generell stellt die IT- und Datensicherheit sieben von zehn Logistikern (70 Prozent) bei der Digitalisierung vor Probleme.
Quelle: https://www.it-daily.net/
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