Logistik News KW 36 2022
Logistik-IT: Sharing-Plattform für Nutzfahrzeuge
Das Kölner Start-up Colonia Technologies, Anbieter einer digitalen Sharing-Plattform für Nutzfahrzeuge, hat sich auf die Fahnen geschrieben, es Flottenbesitzern zu ermöglichen, Sattelzugmaschinen und Auflieger flexibel im Fullservice-Paket anzumieten sowie ihre ungenutzten Fahrzeuge zu vermieten.
Das Managen von Flotten sei heute für alle Beteiligten ein sehr komplexes Geschäft, argumentiert das Unternehmen in einer Pressemitteilung von Ende August: Die schwankende Auftragslage erfordere eine sehr hohe Flexibilität. In Stoßzeiten bremse der teure und langsame Zugang zu einer begrenzten Auswahl an Straßenfahrzeugen Unternehmen aus. Gleichzeitig seien Transport- und Logistikunternehmen in ruhigeren Zeiten mit einer schlechten Auslastung konfrontiert.
Partnerunternehmen in ganz Deutschland
Colonia adressiert mit einer neu gelaunchten digitalen Sharing-Plattform dieses Problem: Flottenbesitzer erhalten Firmenangaben zufolge über die Plattform schnellen und flexiblen Zugang zum geeigneten Fahrzeug. Für den Zugang verlangt das Unternehmen eine feste monatliche Gebühr. Man arbeite mit Partnerunternehmen in ganz Deutschland zusammen, heißt es vonseiten des Anbieters. So kann das LogiTech-Start-up Eigenangaben zufolge Kunden eine große geographische Abdeckung und eine breite Auswahl an Fahrzeugen gewährleisten. Digitale einfache Prozesse ermöglichten dabei die erforderliche Schnelligkeit und Bedienerfreundlichkeit, heißt es.
Quelle: https://logistik-heute.de/
Deutsche Bahn will Wasserstoff für die Industrie transportieren
Die Deutsche Bahn bringt sich als Lieferant großer Mengen Wasserstoffs für die Industrie ins Gespräch. Mit Energieversorgern habe man ein Konzept erarbeitet, wie Wasserstoff in den bestehenden Kesselwagen der Güterbahn von den Seehäfen ins Hinterland transportiert werden könne, teilte die Bahn am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur mit. Dies sei eine effiziente Alternative zum aufwendigen Bau von Pipelines. Die Konkurrenten der Bahn hingegen sehen auch Hindernisse für den Bahn-Transport. „Grüner“ Wasserstoff gilt als einer der Hoffnungsträger im Kampf gegen den Klimawandel, vor allem für diejenigen industriellen Anwendungen, in denen eine Elektrifizierung nicht möglich ist. Bislang gibt es aber weder größere Mengen zu wettbewerbsfähigen Preisen noch die erforderlichen Lager- und Verteilnetze. Weil hierzulande die benötigten Mengen noch für viele Jahre nicht verfügbar sein werden, wird Deutschland auf Importe angewiesen sein. Die Deutsche Bahn will den in Flüssigkeiten gebundenen Wasserstoff so, wie er ist, in die Kesselwagen verladen. Erst bei den Empfängern in der Industrie soll der Wasserstoff von seinem Trägermedium separiert werden, sodass er als Energieträger genutzt werden kann. „So schaffen wir für die deutsche Wirtschaft eine sichere und leistungsfähige Lieferkette“, warb Cargo-Chefin Sigrid Nikutta (53).
Quelle: https://www.manager-magazin.de/
Volumenscanner: Auch unebene Flächen erfassen
Der auf Kommunikationstechnik spezialisierte Anbieter Adva Optical Networking und der Softwarespezialist Heidler Strichcode haben einer Pressemeldung zufolge eine neue Version des Volumenerfassungssystems „palettcube“ entwickelt, die bei Adva im Warenausgang in Betrieb ist. Demnach war Adva auf der Suche nach einer Volumenscanning-Lösung, die auch unebenen Flächen und herausfordernden Verpackungsformen exakte Ergebnisse garantiert. Damit sollen dem Kommunikationsexperten zufolge fehlerhafte Abmessungen per Hand an den Packstücken ersetzt werden.
Gemeinsam getestet
Um die Genauigkeit der Stammdaten zu erhöhen und so langfristig Transportkosten einzusparen, war das Unternehmen bereit, die Finalisierung der neuen Generation des palletcube bis zur Serienreife zu begleiten. Im Warenausgang des Hauptsitzes im thüringischen Meiningen startete im August 2021 der Test in enger Abstimmung, um das System gemeinsam Stück für Stück zu optimieren, heißt es in der Meldung.
„Zunächst haben wir ebene und nicht spiegelnde Oberflächen vermessen, die in der Folge immer komplexer und realistischer anhand unseres üblichen Warenausgangs wurden“, blickt Mathias Schumann, Director Operation für den Bereich Global Logistics bei Adva, auf die Anfänge des palletcube zurück.
Zur Sicherung der Messergebnisse wurden alle Daten sechs Monate lang händisch nachgeprüft und Heidler Strichcode gemeldet. Seit Januar diesen Jahren sei der palletcube so ausgereift, dass keine generellen Nachmessungen mehr erfolgen. Dadurch ist die Neuentwicklung „fixer Bestandteil unserer Prozesslandschaft“, so der Logistik-Verantwortliche.
Quelle: https://logistik-heute.de/
Logistikdienstleistung: DB Schenker soll abgestoßen werden
Die Bundesregierung und die Deutsche Bahn haben sich laut einem Bericht auf den Verkauf der Deutsche Bahn-Logistiktochter DB Schenker geeinigt.
Die Bundesregierung habe sich mit der Deutschen Bahn darauf geeinigt, dass die Logistiktochter DB Schenker verkauft werde, hat die Nachrichtenagentur Reuters am 8. September unter Berufung auf Regierungs- und Unternehmensquellen gemeldet. Der Aufsichtsrat der staatlichen Deutschen Bahn werde diesem Verkauf so bald wie möglich zustimmen, hieß es. Sowohl ein Direktverkauf als auch ein Börsengang sollen Optionen sein.
Gegenüber der Zeitung Transport, die wie LOGISTIK HEUTE im Münchner HUSS-VERLAG erscheint, bestätigten gut unterrichtete Kreise aus dem DB Schenker-Konzern diese Absichten. Aus der DB Schenker-Pressestelle hieß es, wie die Zeitung Transport berichtet, zu den Verkaufsabsichten kurz und knapp: „kein Kommentar“.
DB Schenker ist mit rund 76.100 Beschäftigten an mehr als 1.850 Standorten in über 130 Ländern ein global tätiger Logistikdienstleister. Das Unternehmen bietet Landverkehr, Luft- und Seefracht sowie Logistiklösungen und Supply Chain Management. Im Jahr 2022 feiert DB Schenker das 150. Firmenjubiläum.
Quelle: https://logistik-heute.de/
Logistikimmobilien: Deutsche Spitzenmieten steigen um 20 Cent pro Quadratmeter
In 70 Prozent der von Garbe Research untersuchten europäischen Märkte für Logistikimmobilien gab es seit dem Ende des zweiten Halbjahres 2021 einen deutlichen Anstieg der Mietpreise.
Die Nachfrage nach Logistikimmobilien in Europa hält weiterhin an und lässt die Mietpreise signifikant steigen. Diese Entwicklung wird im Neubaubereich zudem durch gestiegene Bau- und Finanzierungskosten forciert. Zu diesen Erkenntnissen kommt Garbe Research in seiner aktuellen Garbe Pyramid Map zum ersten Halbjahr 2022, eine Renditen- und Mietenkarte für die 122 wichtigsten europäischen Teilmärkte für Logistikimmobilien in 23 Ländern.
Insgesamt verzeichneten 70 Prozent der untersuchten europäischen Märkte seit dem Ende des zweiten Halbjahres 2021 einen deutlichen Anstieg und bei 30 Prozent der Märkte gab es keine Veränderung der Mietpreise. Bemerkenswert dabei: In keiner Region sanken die Mietpreise.
Insbesondere in Manchester (0,8 Euro/Quadratmeter/Monat), Newcastle (0,7 Euro/ Quadratmeter /Monat), London-Heathrow, Köln und Prag (0,6 Euro/ Quadratmeter /Monat) sind die Mietanstiege im ersten Halbjahr 2022 besonders stark.
„Seit dem Ende des zweiten Halbjahres 2021 sind die Mieten in den 122 betrachteten europäischen Logistikregionen um durchschnittlich 20 Cent/ Quadratmeter gestiegen“, sagt Tobias Kassner, Leiter Research und Mitglied der Geschäftsleitung bei Garbe.
Flächenmangel führt zu steigenden Mietpreisen
In Deutschland stiegen die Mieten seit dem Ende des zweiten Halbjahres 2021 sogar in 90 Prozent der 29 deutschen Teilmärkte. Bei zehn Prozent der Märkte gab es keine Veränderung. Deutliche Anstiege sind in Köln (0,6 Euro/ Quadratmeter /Monat), Berlin, Duisburg, Dortmund, München (0,5 Euro/ Quadratmeter /Monat), Hamburg, Kassel und Düsseldorf (0,4 Euro/ Quadratmeter /Monat) zu verzeichnen.
„In Deutschland forciert der anhaltende Flächenmangel und die weiterhin hohe Nachfrage das Mietpreiswachstum immens“, sagt Kassner. „Die durchschnittliche Spitzenmiete ist in Deutschland seit Ende des zweiten Halbjahres um 20 Cent/Quadratmeter/Monat gestiegen, in den sieben Top-Märkten sogar um 40 Cent/ Quadratmeter /Monat.“
Vor allem das Brot-und-Butter-Geschäft hat der Garbe Pyramid Map zufolge eine hohe Flächennachfrage generiert, die durch weitere Potenziale aus den Bereichen Inshoring (Verlagerung von Standorten aufgrund veränderter nachteiliger Rahmenbedingungen im eigenen Land), Reshoring (Rückverlagerung des Unternehmens vom Schwellenland in das Ursprungsland) und Nearshoring (Verlagerung des Geschäftsbetriebs in ein nahe gelegenes Land) als auch E-Commerce und erhöhter Lagerhaltung weiter genährt wird.
Quelle: https://logistik-heute.de/
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